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Das Stanford-Prison-Experiment

Ergebnisse

Welche Ergebnisse brachte das Experiment?

Philip Zimbardo sah als Grund für die Verhaltensweisen von Wärtern und Gefangenen starke soziale Kräfte. Er erklärte in einem aussagekräftigen Satz die Ergebnisse, die man aus dem Stanford-Prison-Experiment ziehen konnte:

"In die situativen Kräfte sind eine Reihe von Faktoren eingeflossen, von denen keiner für sich genommen sonderlich dramatisch war, die jedoch zusammen eine machtvolle Synthese bildeten."

Als diese Faktoren nahm er die folgenden an:

Anonymität und Deindividuation
Dies geschah in dem Experiment z. B. durch das Tragen von Uniformen und Sonnenbrillen, das Versehen der Gefangenenkleidung mit Nummern. Dadurch war nicht mehr das einzelne Individuum enscheidend, sondern es erfolgte ein gewisser Gruppenzusammenhalt bei den Wärtern. Die persönliche Verantwortung wurde also eine Gruppenverantwortung, hinter der sich jeder einzelne verstecken konnte, ähnlich wie es auch beim Milgram-Experiment als Fazit festgestellt wurde.

Macht der Regeln und Vorschriften
Da die Wärter völlige Handlungsfreiheit bezüglich der Gestaltung der Regeln hatten, hatten sie damit auch die Macht über diese. Sie konnten im Nachhinein damit jede individuelle Maßnahme mit den selbst aufgestellten Regeln der Wärtergruppe rechtfertigen.

Rollenidentifikation und Verantwortung für Übertretungen
Menschen gelingt es leicht, in eine Rolle zu schlüpfen und diese auch zu verinnerlichen und sich mit ihr zu identifizieren. Anders ist es auch nicht zu erklären, warum die Gefangenen teilweise sogar auf ihre Entlohnung für die sofortige Freilassung verzichtet hätten. Dabei wäre das bei entprecheneder Willensäußerung auch so möglich gewesen. Sie waren zu diesem Zeitpunkt bereits voll in ihrer Rolle aufgegangen und hatten ihr eigentliches Leben abgelegt.

Die Wärter gingen ebenfalls in ihrer Rolle auf und gaben die Verantwortung für ihre Übertretungen dieser Rolle, die sie ja spielen mussten, und nicht ihrem eigenen Charakter, sondern der Wärterrolle.

Kognitive Dissonanz
Unter kognitiver Dissonanz verseht man einen als unangenehm empfundenen Gefühlszustand, der dadurch entsteht, dass der Mensch mehrere Kognitionen hat – Wahrnehmungen, Gedanken, Meinungen, Einstellungen, Wünsche oder Absichten –, die nicht miteinander vereinbar sind. Diese bildete einen wichtigen Grund für die Verinnerlichung des Rollenverhaltens der Teilnehmer des Experimentes.

Bedürfnis sozialer Anerkennung
Jedem einzelnen Wärter war es natürlich wichtig, in seiner eigenen Gruppe anerkannt zu werden. So gab es unter ihnen auch einige, die danach strebten, im Sinne der Gruppe die von ihr erlassenen Regeln durchzusetzen, um so Anerkennung durch seine Teamfähigkeit bei den anderen zu erlangen. Dabei spielte für ihn dann der Sinn bestimmter Regeln und die Konsequenz ihrer Anwendung eine eher untergeordnete Rolle.


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